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Wir fragen nach zur Männergesundheit

Wir möchten sichtbarer machen, wer sich bereits im Bereich der Männergesundheit engagiert. Daher haben wir Verbandsvertreter, Wissenschaftler, Politiker und Medienschaffende angeschrieben und stellen ihnen fünf Fragen zur Männergesundheit.

1. Was verbindet Sie mit dem Thema Männergesundheit?

2. Was ist der Schlüssel zur Verbesserung der Männergesundheit?

3. Benötigt Deutschland eine offizielle Männergesundheitsstrategie?

4. Wo sollten wir als Stiftung Männergesundheit uns stärker engagieren? Was wären die wichtigsten Themen?

5. Wie könnten wir als Stiftung Männergesundheit sichtbarer werden?

In den nächsten Wochen und Monaten werden Sie regelmäßig neue Antworten auf unsere Fragen lesen. Damit verbinden wir immer auch eine kurze Vorstellung der Person beziehungsweise der Institution, der sie vorsteht.

Prof. Dr. Michael Klein

Prof. Dr. Michael Klein ist klinischer Psychologe und psychologischer Psychotherapeut, Experte für Männer und psychische Störungen, insbesondere psychosomatische Erkrankungen, Suchtkrankheiten, Persönlichkeitsstörungen und Depression. Er betreibt die Internetseiten www.mens-mental-health.de und www.maennerpsychologie.de. Lange Jahre war er Professor für klinische und Sozialpsychologie an der „Katholischen Fachhochschule Nordrhein-Westfalen“ und Mitherausgeber der Zeitschrift „Suchttherapie“.

Was verbindet Sie mit dem Thema Männergesundheit?

Ich bin mit dem Thema Männergesundheit seit vielen Jahren verbunden, mit dem Schwerpunkt auf der psychischen Gesundheit von Männern. Erst als leitender Psychologe einer Suchtklinik für Männer, dann an der Hochschule in Forschung und Lehre und schließlich als niedergelassener Psychotherapeut mit dem Schwerpunkt auf Psychotherapie für Männer.

Was ist der Schlüssel zur Verbesserung der Männergesundheit?

Der Schlüssel sind zunächst die Männer selbst. Sie sollten mehr Bewusstsein und Selbstfürsorge. Auch Frauen spielen da eine wichtige Rolle, als Mütter und Partnerinnen vor allem. Aber natürlich ist auch die ganze Gesellschaft gefordert, positiver und freundlicher Männern gegenüber zu werden und sie nicht automatisch als toxisch und negativ zu stigmatisieren. Dies betrifft besonders die Politik und die Leitmedien.

Benötigt Deutschland eine offizielle Männergesundheitsstrategie?

Das wäre von großem Vorteil, vor allem für die vielen Jungen, die mit psychischen Problemen zu kämpfen haben und die älteren Männer, bei denen es um Einsamkeit, Sucht und Depression geht. Aber auch für eine Kultur der Prävention und Gesundheitserziehung sollten jungen- und männerspezifische Gesundheitsthemen viel stärker als bislang Beachtung finden.

Wo sollten wir als Stiftung Männergesundheit uns stärker engagieren? Was wären die wichtigsten Themen?

Sie tun ja schon eine ganze Menge. Wenn Sie hoffentlich einmal mehr Förderung und Unterstützung erhalten, steht für mich an erster Stelle die Bewusstmachung („Awareness“) für männerspezifische Themen. Ganz besonders geht es für mich dann um Wohlbefinden, Partnerschaftlichkeit und die Vaterrolle, um auch deren gesundheitliche Implikationen zu sehen.

Wie könnten wir als Stiftung Männergesundheit sichtbarer werden?

Es wäre von großem Vorteil, wenn die Stiftung Männergesundheit stärker alltagsnah und niedrigschwellig präsent ist. Ich denke hierbei an Hausarztpraxen, Schulen, Universitäten, Fitnessstudios, Discounter, aber auch Internetportale rund um das Thema Gesundheit, Prävention und Gesellschaft. Die Gesellschaft muss mit einem stärkeren Bewusstsein für die Bedeutung von Männergesundheit durchdrungen werden.